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11.11.2024 04:17:17
Ist Heimkommen auch Ankommen?
Dieser Frage gingen wir im Gottesdienst vom 15. September in Thalheim nach. Am Eidgenössischen Dank-, Bus- und Bettag bot es sich an, über die Schweiz und über das, was einige von uns Heimat nennen, nachzudenken. Was bedeutet Ihnen das Wort Heimkommen und Ankommen?
Wir schauten auch auf Jesus. Im Evangelium nach Markus, Kapitel 6, Verse 1-6 haben wir gelesen, dass Jesus in seiner Heimatstadt, die wir aus Nazareth kennen, in der Synagoge lehrte und ihn die Einheimischen zwar erkannten, ihn aber nicht als der, der er nun war, annehmen konnten. Sie sahen immer noch den Sohn des Zimmermanns und den Bruder seiner Geschwister, doch erkannten ihn nicht als der Sohn Gottes.
Heimat
Von diesem Ausgangspunkt starteten wir unsere Überlegungen. Jesus war in seiner Heimatstadt. Also er kam nach Hause, aber er kam dort nicht an. Er wurde nicht angenommen. Was brauchen Sie, damit Sie sich zu Hause fühlen? Braucht das für Sie einen bestimmten Ort, bestimmte vier Wände oder ein bestimmtes Land, eine bestimmte Region? Was verstehen Sie unter den Worten Heimkommen und Ankommen? Der Eidgenössische Dank-/Buss- und Bettag fordert uns auch auf zum Gebet. Das Gebet ist ein Dialog zum himmlischen Vater, zu Gott. Es ist dazu da, mit unserem Schöpfer eine Beziehung aufzubauen. Unsere Gebete steigen auf zum Himmel und die Liebe Gottes, sein Segen, kommt herab zu uns. So ist das Gebet eine besondere Form des Kommunizierens. Beziehungen sind in einem Menschenleben extrem wichtig. Durch Beziehungen können wir uns selbst erkunden und erfahren durch die Augen des Gegenübers, wer wir sind, wer wir sein und zu welcher Person wir uns entwickeln möchten. Wenn wir diese Beziehung zu unserem Gott, unserem himmlischen Vater, vertiefen und pflegen, können wir uns auch in ihm zu Hause fühlen. Der Glaube kann uns Heimat schenken. Der Glaube an jenen Gott, der mit uns mitgeht, schenkt uns Heimat, die keinen geographischen Ort braucht. Heimat, die keine Papiere und keinen Pass braucht. Heimat, die aus der Sehnsucht nach Gott, unserem Schöpfer, getragen wird. Was wir in dieser Beziehung erfahren, dürfen wir als Christinnen und Christen auch zu unseren Mitmenschen bringen und in diesen Beziehungen Gottesliebe weitergeben. Das ist mein Wunsch für Sie und für uns alle.
Anna Di Paolo, Seelsorgerin
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