Seit einem Vierteljahrhundert bringt die Schola Gregoriana in den katholischen Kirchen der Region Brugg mittelalterliche Messgesänge zum Erklingen. Am 25. September 2022 um 17.00 Uhr feiert sie ihr Jubiläum mit einem Konzert in der St. Nikolaus-Kirche.
Auf Initiative des damaligen Kirchenmusikers Flavio Dora fand sich 1997 in Brugg eine Gruppe von Männern zur Schola Gregoriana zusammen mit dem Ziel, Gottesdienste mit Musik aus dem Mittelalter mitzugestalten. Gregorianische Choräle sind einstimmige lateinische Messgesänge, die a cappella, also ohne Instrumentenbegleitung gesungen werden und dies traditionell von Männerstimmen. Die Bezeichnung «Gregorianisch» verweist auf Papst Gregor I. (540 bis 604), auch Gregor der Grosse genannt, der als bedeutender Förderer der Kirchenmusik in der Frühzeit des Christentums gilt.
Heute wird die Schola Gregoriana Brugg von Giuseppe Raccuglia, dem hauptamtlichen Kirchenmusiker des Pastoralraums Region Brugg-Windisch geleitet. Raccuglia ist in seiner Heimatstadt Palermo quasi mit gregorianischer Musik aufgewachsen. «Ich habe mit zehn Jahren zum ersten Mal in einem Gottesdienst mitgesungen», erzählt er. Sehr viele Melodien aus dem über 500 Seiten starken «Graduale», der Sammlung der liturgischen Gesänge, könne er heute noch auswendig singen. Die Schola Gregoriana Brugg ist im Aargau einer der wenigen Chöre, die sich ausschliesslich der Aufführung der Messgesänge aus dem Mittelalter widmen. Der Schola gehören rund ein Dutzend Männer an. Sie wirken mehrere Male pro Jahr mit in Gottesdiensten in Brugg, in der St. Franziskus-Kirche in Schinznach-Dorf und im Zentrum Lee in Riniken.
«Die gregorianischen Choräle stehen eigentlich am Anfang der abendländischen Musik», sagt Giuseppe Raccuglia. Aus der Zeit vor rund 1'600 Jahren sind Texte – noch ohne Noten – bekannt, vor rund 1'200 Jahren wurde begonnen, auch die Melodie zu notieren, allerdings völlig anders, als wir es uns heute gewohnt sind. Sogenannte Neumen, graphische Zeichen, Figuren und Symbole zeigten den Melodiefluss an. Quellen für die gregorianischen Choräle, die in den Gottesdiensten gesungen werden, sind Handschriften aus den Klöstern des 9. und 10. Jahrhunderts. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Handschriften aus den Stiftsbibliotheken von St. Gallen und Einsiedeln.
Am Konzert am Sonntag, 25. September 2022 um 17.00 Uhr bringt die Schola Gregoriana, verstärkt durch mehrere Gastsängerinnen und Gastsänger, in der St. Nikolaus-Kirche in Brugg liturgische Messgesänge aus dem «Graduale Novum» zur Aufführung. Nur von den Frauenstimmen allein wird ein Lied der heiligen Hildegard von Bingen (1098 - 1179) gesungen und Giuseppe Raccuglia interpretiert an der Orgel Werke von César Franck und Johann Pachelbel.
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Datum der Neuigkeit 14. Sept. 2022zur Übersicht |