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11.11.2024 04:08:36


Pastoralbrief 2017

Liebe Pastoralraumangehörige

Menschen suchen vermehrt nach kirchlichen und spirituellen Angeboten, die ihrer aktuellen Lebenssituation entgegenkommen. Ob sie ein Angebot nutzen wollen, entscheiden sie situativ, manchmal sogar ganz spontan. So kann es manchmal geschehen, dass Gottesdienste nur von wenigen Menschen mitgefeiert werden: Die Kirchenbänke bleiben leer. Wir sind bereit, uns als Seelsorgeteam diesen sich verändernden Umständen zu stellen. Wir setzen uns dafür ein, eine lebendige Kirche zu sein, in der jeder Einzelne zählt; eine Kirche, die auch «Geh-hin-Kirche» anstatt «Komm-her-Kirche» sein kann.

Viele, die ihren Glauben bewusst leben wollen, suchen vermehrt nach Gleichgesinnten, die der eigenen Spiritualität in einem ähnlichen Rahmen Ausdruck geben. Daher entstehen im Pastoralraum neue spirituelle Gefässe, die von Ihnen, liebe Pastoralraumangehörige, mit der Begleitung durch das Seelsorgeteam ins Leben gerufen werden. Wir schaffen aber auch Gefässe, die Menschen ansprechen, welche nur wenige Berührungspunkte mit der Kirche haben, welche jedoch das breite Engagement der kirchlichen Angestellten in unserer Region schätzen.

Wir danken Ihnen allen, die Sie unsere Kirche in diesem ersten Jahr nach der Pastoralraumerrichtung mitgetragen haben. Dazu gehören in allen fünf Kirchenzentren die vielen Freiwilligen, die sich in den Pfarreiräten, Vereinen und Gruppen engagieren und mit uns als Volk Gottes gemeinsam unterwegs sind und das kirchliche Leben mitgestalten.

Für das Seelsorgeteam
Simon Meier, Pastoralraumleiter

Flexibilität und neue Angebote
Manche Gottesdienste lassen sich gut pastoralraumweit feiern. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Etwa mit dem Schulanfang-Gottesdienst im August. Weil dieses Jahr die St. Nikolaus Kirche spezialgereinigt wurde, feierten die SchülerInnen von Windisch und Brugg zusammen. Erfreulicherweise kamen sehr viele Menschen nach Windisch. Deshalb wird dieser Gottesdienst auch nächstes Jahr wieder gemeinsam gefeiert werden. Das ist ganz im Sinne des Pastoralraums: sich zu neuer, schlankerer Zusammenarbeit zusammenzufinden.

Wir möchten flexibel sein, so dass wir auf neue Bedingungen oder auf Wünsche aus den Kirchenzentren reagieren können. So findet in Windisch wieder eine eucharistische Anbetung statt und so entstand etwa auf Initiative von Frauen unterschiedlicher Muttersprache ein internationaler Rosenkranz (jeden dritten Montag im Monat) in der Pauluskirche in Lupfig, wo sich Menschen verschiedener Nationen zum wohl katholischsten aller Gebete treffen. Jeden zweiten Donnerstag im Monat gestalten Mitglieder des Seelsorgeteams und interessierte Pastoralraum-Angehörige besinnliche Abendgebete in der St. Nikolaus-Kirche in Brugg mit kurzen Impulsen, Gebeten und Gesängen.

Die Kirche geht zu den Menschen hin.
Viele KatholikInnen finden den Weg nicht mehr in die Kirche, Gründe gibt es viele. Deshalb treten die Seelsorgenden den Weg nach draussen an, suchen den Dialog an ungewöhnlichen Orten. Z. B. stellen sich an einem Samstag vor einen Laden, tragen die Fastensuppe auf einen öffentlichen Platz, nehmen mit einem Stand am Weihnachtsmarkt teil oder veranstalten eine Podiumsdiskussion in einem Kultur- anstatt einem Pfarrhaus. So geschehen anlässlich des ersten Podiumsgesprächs in Brugg zum Thema «Kirchenzweifel, Gottesglaube» im letzten März, zu dem sich erfreulich viele Menschen eingefunden hatte.

Zum Hinausgehen gehören das Sich-Öffnen und das Nachfragen. «Wie kann die Kirche Frauen und Männer in der Familienphase unterstützen?» lautete darum die Leitfrage der Seelsorgenden, die sich intensiv mit der Familienvielfalt in unserem Pastoralraum auseinandersetzen. Oder das den-Boden-zur-Verfügung-Stellen, etwa mit der neuen Begegnungsoase in Brugg oder schon zum dritten Mal mit dem gemeinsamen Gärtnern beim Paulushuus in Lupfig.
Gottesdienste müssen auch nicht zwingend in der Kirche stattfinden, sondern können auch draussen, in der Natur gefeiert werden, wie etwa unter der Linde von Linn oder auf Bauernhöfen, die ein ganz spezieller Zauber umgibt. So wird der Glaube hinaus getragen in die Region – und Kirche und Spiritualität werden auch im Alltag und an ungewohnten Orten sichtbar.

Sichtbar sein und Partner sein
Sichtbar wurde die Kirche dieses Jahr auch mit den Stadtrundgängen und den Tafeln, die zu diesem Zweck anlässlich des 110. Geburtstags der Kirche St. Nikolaus in Brugg aufgestellt wurden. Sie zeigen aber auch, wie der Dialog um den Glauben nie im Alleingang unternommen werden kann. Wir gestalten ihn ökumenisch, zusammen mit unseren reformierten Schwesterkirchen. Sichtbar machen wollen wir auch unser soziales Engagement, die Diakonie. Es ist uns wichtig, zu zeigen, wie sehr wir den Auftrag der Diakonie ernst nehmen und den Dienst am sozial Schwächeren ausführen. Davon zeugen die Einrichtung des Kirchlichen Regionalen Sozialdiensts und die im Auftrag des Kantons geschaffene Regionale Koordinationsstelle für Freiwillige, die sich im Flüchtlingswesen engagieren. Die Medien berichteten darüber. Dankbar nehmen wir zur Kenntnis, dass wir dank professioneller Kommunikation auch immer mehr als Partner wahrgenommen werden und uns als zuverlässige Kraft positionieren können.

Glauben vermitteln
In Zukunft werden wir der Seelsorge für Familien rund um die Taufe noch mehr Beachtung schenken. Denn mit der Geburt eines Kindes, beim Entstehen einer Familie werden oft plötzlich Glaubensfragen aktuell, die vielleicht länger im Dunkel schlummerten. Hier wollen wir präsent sein und mit christlichen Updates Begleitung und mögliche Antworten bieten.

Auch die Arbeit mit Jugendlichen ist uns sehr wichtig. So begleiteten wir MinistrantInnen nach Rom, mitten hinein ins Zentrum des katholischen Glaubens. Mit FirmandInnen reisten wir nach Taizé, wo wir am ökumenischen Jugendtreffen teilnahmen. Im Unterwegssein bilden sich nicht nur Freundschaften. In Gesprächen, im gemeinsamen Beten und Singen können die Jugendlichen auch eigene Wege zur Spiritualität entdecken.
Pastoralbrief 2017
 

Dokument 110120_02_pastoralraumbrief_einzel-low.pdf (pdf, 1655.1 kB)

Datum der Neuigkeit 9. Nov. 2017

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