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28.03.2024 20:35:28


Höheres Firmalter mit Firmung 18plus im Pastoralraum

In den Vorarbeiten zur Schaffung des katholischen Pastoralraums Region Brugg-Windisch hatte man sich 2016 entschieden, das Alter der Firmandinnen und Firmanden anzuheben. Nun wird die Umsetzung aufgegleist. Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2018/19 in die Oberstufe übertreten, werden neu mit 18 Jahren gefirmt.

Diesen Juni wurden 81 Jugendliche aus den fünf Kirchenzentren des Pastoralraums gefirmt. Mit der Firmung bekannten sie sich zum Glauben und gelten nach dem Empfang des Sakraments als mündige Gläubige der Römisch-Katholischen Kirche.

Nun soll das Firmalter angehoben werden: In Zukunft werden nicht mehr SchülerInnen der letzten Oberstufenklasse, sondern junge Erwachsene ab 18 Jahren gefirmt. «Je älter die Firmanden sind, desto mehr Erfahrung und Hintergrundwissen haben sie gesammelt», erklärt Pastoralraumleiter Simon Meier. «Wir wollen die jungen Erwachsenen partnerschaftlich ansprechen und sie einladen freiwillig und mündig die Entscheidung zu treffen, sich firmen zu lassen.»

Organisatorisch ist das eine Herausforderung für die Gemeinde: Denn junge Erwachsene können nicht einfach in der Schule «abgeholt» werden. Sie befinden sich bereits auf ganz unterschiedlichen Lebenswegen, haben eine Lehre begonnen, besuchen die Kantonsschule oder haben vielleicht ein Auslandjahr vor oder hinter sich. Simon Meier dazu: «Wir informieren die jungen Leute am Ende ihrer Schulzeit und laden sie eineinhalb Jahre vor der Firmung persönlich ein, wieder zusammenzukommen, um den Firmweg gemeinsam zu gehen. Während der Übergangsphase bieten wir abwechslungsreiche Events im Rahmen der offenen kirchlichen Jugendarbeit an, die von den jungen Erwachsenen genutzt werden können.»

 

Höheres Firmalter auch andernorts

Mit der Umstellung beschreitet der Pastoralraum kein Neuland, in anderen Bistümern ist das Firmalter auch schon auf 17- oder 18plus angehoben worden. Urs Bisang von der Fachstelle «Jugend und junge Erwachsene» der Röm.-Kath. Kirche im Aargau begleitet das Projekt Firmung 18plus im Pastoralraum Region Brugg-Windisch. Er berichtet, dass im Bistum Chur noch nicht ganz 50 Prozent, im Bistum St. Gallen sogar 100 Prozent der Firmanden zwischen 17 und 20 Jahre alt sind. Im Bistum Basel, zu welchem die kath. Kirchen im Aargau gehören, werden aktuell knapp 30% der Firmanden im Alter zwischen 17 und 20 gefirmt, Tendenz zunehmend. Befürchtungen, dass sich nun weniger junge Menschen firmen lassen, begegnet Urs Bisang gelassen: «Wenn der Weg wichtig ist für sie, dann werden sie ihn finden. Andernfalls bringt es nichts, sie zu zwingen.» Wesentlich sei es, die Betroffenen, also auch die Eltern, früh genug zu involvieren und zu zeigen, dass die persönliche Auseinandersetzung an Tiefe gewinnt.

 

Umstellung mit Folgen

SchülerInnen, die im nächsten Schuljahr 2018/2019 in die Oberstufe kommen, werden nicht mehr am Ende der dritten Oberstufe gefirmt werden. Sie besuchen während der nächsten drei Jahre einen neuen Oberstufen-Religionsunterricht und treten nach einem Jahr «Pause» mit wählbaren attraktiven Angeboten niederschwelliger Art (Reisen, spezielle Events, z.B. Open-Airs) den drei-semestrigen Firmweg an. 2023 erfolgt dann die erste Firmung mit 18-Jährigen oder älteren. Der Firmweg wird in drei Formen angeboten werden: Damit ist gewährleistet, dass die jungen Erwachsenen einen Weg finden, der optimal zu ihren Lebensumständen passt. Eine kurze, intensive Variante mit Kompaktwochenenden, eine andere, weniger intensive Variante mit mehreren Gruppentreffen, und schliesslich eine erlebnispädagogische Variante mit einer «Heldenreise». Egal, für welche Form sie sich entscheiden: die jungen Erwachsenen beginnen mit einem gemeinsamen Startanlass und besuchen zusammen verschiedene Projekte und Anlässe. So ist gewährleistet, dass sie sich innerhalb eines Jahrgangs nicht aus den Augen verlieren.

Mit der Umstellung auf die Firmung im Alter 18plus erhält die Kirche die Chance, jungen, mündigen Menschen an einem wichtigen Wendepunkt in ihrem Leben, dem Erreichen der Volljährigkeit und dem Eintritt in die Arbeitswelt, zu begegnen und sie aktiv zu begleiten. Dabei sollen auch junge Erwachsene, welche bereits gefirmt worden sind, eine Rolle spielen. Sie werden dazu als Firmbegleiter ausgebildet. Zudem wird der Religionsunterricht der Oberstufe neu strukturiert werden und auf den neuen Lehrplan Religionsunterricht Katechese (LeRUKa) angepasst. Die Umstellung hat zur Folge, dass es im Pastoralraum in den Jahren 2021 und 2022 keine Firmung geben wird.

 

Zum Thema Firmalter in den verschiedenen Kantonen gibt es vom Schweizerischen Pastoralsoziologischen Institut (SPI) eine spannende Aufstellung: https://kirchenstatistik.spi-sg.ch/firmungen/  

 

Für weitere Informationen zur Verfügung stehen


In allen Kirchenzentren fanden im Juni 2018 wieder Firmungen statt.
In allen Kirchenzentren fanden im Juni 2018 wieder Firmungen statt. Von oben nach unten: Windisch, Riniken, Brugg, Schinznach-Dorf, Birrfelder Jugendliche in Windisch

Dokument Firmung-18plus-fur-Eltern.pdf (pdf, 623.6 kB)

Datum der Neuigkeit 4. Juli 2018

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