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28.03.2024 21:30:00


Ein anderer Zugang zur Geschichte

Weiterführende Informationen: http://www.geschichte-kathbrugg.ch

Die Geschichte der Katholiken im Bezirk Brugg ist nicht nur eine Geschichte von in Stein gebauten sakralen Gebäuden; schon immer war sie eine Kirche, die von Menschen getragen und geprägt wurde. Immer wieder waren Frauen und Männer der Region Brugg-Windisch als Pioniere unterwegs: Das zeigt auch die Internet-Ausgabe des Geschichtsbuchs «Aufbau, Wandel und Wirken» auf www.geschichte-kathbrugg.ch

«Wir forderten nicht nur, wir handelten auch», erzählte die letztes Jahr verstorbene Zeitzeugin Kathrin Heierli der Historikerin Astrid Baldinger, und berichtete ihr von der Liturgiegruppe, welche in Riniken von Laien aufgebaut wurde, als für Brugg-Nord in den 1980-Jahren abermals eine Vakanz in der Seelsorge anstand. Pfarrer Franz Xaver Amrein, der von 1994 bis 2011 in der Pfarrei Windisch tätig war, schilderte im Interview mit der Historikerin, warum er die Priesterlaufbahn heute nur jemandem empfehlen würde, der eingebunden ist in eine lebendige geistliche Gemeinschaft, so wie er sie persönlich als junger Mann in Rom in der Fokolar-Bewegung kennengelernt hatte. Hans Kambers Tochter berichtete von ihrem Vater, der sich trotz kränkender Erfahrungen mit der katholischen Kirche später in den 1960er-Jahren unermüdlich für das Wohl der Gastarbeiter einsetzte und federführend daran beteiligt war, einen Kinderhort in Schinznach-Bad und danach das Centro in Lauffohr aufzubauen. Kurt Rüeggs Porträt, das ebenfalls zu denjenigen gehört, die extra für die Web-Ausgabe des Geschichtsbuchs verfasst wurde, erzählt von einer ausserordentlich bewegten Zeit Ende 1960er-, Anfang 1970er-Jahre. Mit anderen jungen Menschen trug er Themen und Projekte der Jugend, der «Dritten Welt» und Befreiungstheologie in die Kirche hinein und engagierte sich kirchenpolitisch – heute kaum mehr vorstellbar.

Wie alle Porträts, welche die Historikerin Astrid Baldinger Fuchs für das Geschichtsbuch geschrieben hat, werfen auch die neu verfassten vier ein neues Licht auf die mittlerweile über hundertjährige Geschichte der katholischen Kirche der Region.

 

Eine Ergänzung zum Buch

Praktisch liegt mit der um weitere historische Dokumente ergänzte Webausgabe auf www.geschichte-kathbrugg.ch nun eine 2. Auflage des Buches mit Ergänzungen und Anpassungen vor. Sie macht die Geschichte der Katholiken in der Region Brugg-Windisch einem erweiterten Publikum auf einfache Art und Weise zugänglich. Die historischen Bilder geben einen visuellen Überblick über die Ereignisse seit dem Mittelalter, die Chronik bietet einen schnellen Überblick über wichtige Daten und unter «Kirchengeschichte» finden sich einzelne Kapitel aus dem Buch nach Themen gegliedert. Die Porträts der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben einen lebendigen Einblick in den Wandel der Frömmigkeit und der Kirchenstruktur in der Region Brugg-Windisch. Wer Details sucht, nimmt sich am besten die PDF-Ausgabe des Buches vor. Dank der Suchfunktion erhält man Zugriff auf den integralen Textkorpus des Buchs; eine Funktion, die nicht nur an Details interessierten Leserinnen und Lesern entgegen kommt, sondern die bestimmt auch Historikerinnen und Historiker zu schätzen wissen.

 

Die Web-Geschichte hat noch einmal einen ganz neuen Zugang zum Buch und damit zur Geschichte der Katholiken im Bezirk Brugg geschaffen. Dazu trägt auch Werner Müllers Bild- und Filmsammlung zu Jungwachtlagern in den 50er- und 60er-Jahren bei. Im Rahmen des Geschichtsprojekts wurden sie digitalisiert und sind nun ebenfalls online zugänglich. Eingebettet in die Homepage www.kathbrugg.ch erwartet nun eine Art erweiterbare Geschichts- und Geschichten-Schatzkiste die Besucherinnen und Besucher.

 

Für das vertiefte Lesevergnügen bietet sich nach wie vor das gebundene Buch an. Es kann bestellt werden bei der Verwaltung der Röm.-Kath. Kirchgemeinde Brugg, Postfach 615, 5201 Brugg, verwaltung@kathbrugg.ch


1952 war das Ziel des Jungwachtlagers die Galmihornhütte ob Münster im Wallis.
1952 war das Ziel des Jungwachtlagers die Galmihornhütte ob Münster im Wallis.
Datum der Neuigkeit 28. Mai 2019

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