Sich einen Moment des Innehaltens gönnen, sich auf das Wesentliche besinnen, Nahrung für die Seele bekommen, sich mit anderen Menschen verbinden – dies ermöglichen die geistlichen Impulse, die wir hier regelmässig veröffentlichen. Montags erscheint jeweils ein persönlicher Text eines Mitglieds unseres Pastoralraumteams, donnerstags dann wieder Gedanken über Persönlichkeiten, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung sind.
Wir freuen uns, uns so mit Ihnen und vielen anderen verbunden zu wissen!
Impuls für Montag, 15. Mai 2025
Wir setzen uns jeweils donnerstags in den Impulsen mit Texten von Menschen auseinander, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung waren. In den nächsten Wochen werden wir Texte von Edith Stein kennenlernen. Wir werfen einen Blick in ihre Gedanken hinein und überlegen uns, was diese für uns Menschen heute bedeuten könnten.
Das fühlende Aufnehmen
Niemand kann etwas völlig Unbekanntes lieben. Der Eifer, etwas Unbekanntes zu erkennen, beruht auf Erkenntnis der Bedeutung der Kenntnis des Unbekannten. Wenn der Geist sich selbst liebt, so muss er auch eine Erkenntnis seiner selbst haben. Und wenn er nach Erkenntnis seiner selbst sucht, so ist das nicht ohne vorausgehende Erkenntnis möglich: er muss sich als Nichtwissenden wissen. Mit dem, was er weiss, fragt er nach dem, was er nicht weiss.
Das Gefühlsleben ist nicht auf innere Gefühlszuständlichkeiten und Stimmungen beschränkt. Der Geist geht nicht nur erkennend und wollend, sondern auch fühlend aus sich heraus. Sein Aufnehmen des Seienden erfolgt aus seinem so gearteten und jeweils so oder so gestimmten Inneren heraus, darum als ein nicht bloss verstandesmäßig erkennendes, sondern als ein fühlendes Aufnehmen: so wird das Seiende in seinem Wert und in seiner Bedeutung für das eigene Sein erfasst, es wird dazu fühlend und wollend Stellung genommen. Das Fühlen steht, bedingt und bedingend, zwischen dem verstandesmässigen Erkennen und dem Wollen.
(Aus: Endliches und ewiges Sein [1935 – 1936])
Impulsfragen
Zur Autorin
Edith Stein wurde im Jahre 1891 in einer jüdischen Familie geboren. Sie studierte Geschichte, Philosophie, Germanistik und Psychologie, was sie mit der Promotion zum Doktor der Philosophie abschloss. Durch ihren Freundeskreis kam sie mit dem Christentum und dem katholischen Glauben in Berührung, worauf sie sich 1922 taufen liess. 1933 trat Edith Stein ins Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen in Köln ein, von wo sie weiter wissenschaftlich arbeitete. Fünf Jahre später ging sie in die Niederlande zum Schutz ihrer Schwestern vor der Judenverfolgung. 1942 wurde sie dort mit ihrer Schwester verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo sie starb. Nach der Heiligsprechung 1998 rief der Papst sie ein Jahr später zur (Mit-)Patronin Europas aus.
Zusammengestellt von: Vanessa Tschopp, Seelsorgerin, Kirchenzentrum St. Paulus Birrfeld
Dokumente | 2025-04-21_Auferstanden_ADP (pdf, 197.7 kB) 2025-04-24_Edith_Stein_32 (pdf, 317.5 kB) 2025-04-28_Auferstehung_und_ich_VT (pdf, 409.4 kB) 2025-05-01_Edith_Stein_33 (pdf, 284.3 kB) 2025-05-05_Wer viel gesammelt hatte_JN (pdf, 230.1 kB) 2025-05-08_Edith_Stein_34 (pdf, 282.3 kB) 2025-05-12_Seilakt_VT (pdf, 233.9 kB) 2025-05-15_Edith_Stein_35 (pdf, 298.1 kB) |
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