Sich einen Moment des Innehaltens gönnen, sich auf das Wesentliche besinnen, Nahrung für die Seele bekommen, sich mit anderen Menschen verbinden – dies ermöglichen die geistlichen Impulse, die wir hier regelmässig veröffentlichen. Während der Ferienzeit erscheint jeweils montags ein persönlicher Text eines Mitglieds unseres Pastoralraumteams, nach den Ferien dann auch wieder donnerstags Gedanken über Persönlichkeiten, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung sind.
Wir freuen uns, uns so mit Ihnen und vielen anderen verbunden zu wissen!
Impuls für Donnerstag, 25. April 2024
Wir setzen uns jeweils donnerstags in den Impulsen mit Texten von Menschen auseinander, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung waren. Bis im Sommer 2024 werden wir verschiedene Autoren der ersten Jahrhunderte kennenlernen. Wir werfen einen Blick in ihre Gedanken hinein und überlegen uns, was diese für uns Menschen heute bedeuten könnten.
Gregor von Nyssa
„Du, den meine Seele liebt, sag mir: Wo weidest du die Herde? Wo lagerst du am Mittag?“ (Hohelied 1,7)
Wo ist deine Weide, du guter Hirte, der du die ganze Herde auf deinen Schultern trägst? Denn wie ein einziges Schaf hast du die Menschheit auf deine Schultern genommen. Zeig mir, wo es frisches Gras und kühles Wasser gibt; führe mich zur saftigen Weide; ruf mich beim Namen, damit ich deine Stimme höre, und gib mir durch deine Stimme ewiges Leben; sprich zu mir, du, „den meine Seele liebt“. Ja, so nenne ich dich, weil dein Name über allen anderen Namen ist und für jeden Menschen unaussprechlich und unbegreiflich bleibt. Er soll jedem deine Güte verkünden.
Denn wie könnte ich dich nicht lieben? Du hast mich, als ich noch unwürdig war, so sehr geliebt, dass du dein Leben für deine Schafe geopfert hast! Eine grössere Liebe kann ich mir nicht vorstellen, als dass du dein Leben für mich hingibst.
Zeige mir also, wo deine Weide ist, damit ich Heil und himmlische Nahrung finde, ohne die keiner ins Leben eingehen kann. Zeige mir, wo deine Weide ist, und ich komme gelaufen, um aus der Quelle göttlichen Wassers zu trinken, die du für alle fliessen lässt, die Durst haben. Sie fliesst aus deiner Seite, welche die Lanze deiner Henker durchbohrt hat. Wer aus dieser Quelle trinkt, dem gibt sie lebendiges Wasser, das „ewiges Leben schenkt“ (Joh 4,14).
Kommentar zum Hohenlied, Rede 2 [Gregorii Nysseni Opera, Bd. 6, Leiden 1960, S. 61-62.])
Impulsfragen
Zum Autor
Gregor von Nyssa lebte ebenso im 4. Jahrhundert n. Chr. in Kleinasien. Er war der jüngere Bruder von Basilius von Cäsarea und entwickelte die theologischen Ideen seines Bruders eigenständig weiter. Seine Schriften wurden wegweisend für die Entwicklung der Trinitätslehre.
Zusammengestellt von: Vanessa Furrer, Seelsorgerin, Kirchenzentrum Paulus Birrfeld
Dokumente | 2024-03-25_Mittagstisch_für_ALLE_CH (pdf, 814.6 kB) 2024-03-28_Gregor_von_Nazianz_2 (pdf, 333.6 kB) 2024-04-01_Frust_oder_Freude_VF (pdf, 242.2 kB) 2024-04-04_Gregor_von_Nazianz_3 (pdf, 294.5 kB) 2024-04-08_Nachtgedanken_JN (pdf, 157.2 kB) 2024-04-11_Gregor_von_Nyssa_VF (pdf, 272.5 kB) 2024-04-15_Maria Hymnus_ADP (pdf, 691.7 kB) 2024-04-18_Gregor_von_Nyssa_2_VF (pdf, 242.8 kB) 2024-04-22_Betriebsblind_VF (pdf, 201.5 kB) 2024-04-25_Gregor_von_Nyssa_3_VF (pdf, 361.2 kB) |
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