Sich einen Moment des Innehaltens gönnen, sich auf das Wesentliche besinnen, Nahrung für die Seele bekommen, sich mit anderen Menschen verbinden – dies ermöglichen die geistlichen Impulse, die wir hier regelmässig veröffentlichen. Montags erscheint jeweils ein persönlicher Text eines Mitglieds unseres Pastoralraumteams, donnerstags dann wieder Gedanken über Persönlichkeiten, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung sind.
Wir freuen uns, uns so mit Ihnen und vielen anderen verbunden zu wissen!
Impuls für Donnerstag, 3. Oktober 2024
Wir setzen uns jeweils donnerstags in den Impulsen mit Texten von Menschen auseinander, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung waren. In den nächsten Wochen werden wir Texte von Edith Stein kennenlernen. Wir werfen einen Blick in ihre Gedanken hinein und überlegen uns, was diese für uns Menschen heute bedeuten könnten.
Vom jüdischen Erbe zum Christentum: Zeugnis ablegen
Die letzten Monate haben die deutschen Juden aus der ruhigen Selbstverständlichkeit des Daseins herausgerissen. Sie sind gezwungen worden, über sich selbst, ihr Wesen und ihr Schicksal, nachzudenken. Aber auch vielen andern jenseits der Parteien Stehenden hat sich durch die Zeitereignisse die Judenfrage aufgedrängt. Sie ist z.B. in den Kreisen der katholischen Jugend mit großem Ernst und Verantwortungsbewusstsein aufgegriffen worden. Ich habe in diesen Monaten immer wieder an eine Unterredung denken müssen, die ich vor einigen Jahren mit einem Priester und Ordensmann hatte. Es wurde mir darin nahegelegt aufzuschreiben, was ich als Kind einer jüdischen Familie an jüdischem Menschentum kennengelernt habe, weil Außenstehende so wenig von diesem Tatsachen wüßten. Vielerlei andere Aufgaben hinderten mich damals, diesen Vorschlag ernstlich aufzugreifen.
(Aus: Aus dem Leben einer jüdischen Familie, Vorwort [1933 – 1935].)
Impulsfragen:
Zur Autorin:
Edith Stein wurde im Jahre 1891 in einer jüdischen Familie geboren. Sie studierte Geschichte, Philosophie, Germanistik und Psychologie, was sie mit der Promotion zum Doktor der Philosophie abschloss. Durch ihren Freundeskreis kam sie mit dem Christentum und dem katholischen Glauben in Berührung, worauf sie sich 1922 taufen liess. 1933 trat Edith Stein ins Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen in Köln ein, von wo sie weiter wissenschaftlich arbeitete. Fünf Jahre später ging sie in die Niederlande zum Schutz ihrer Schwestern vor der Judenverfolgung. 1942 wurde sie dort mit ihrer Schwester verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo sie starb. Nach der Heiligsprechung 1998 rief der Papst sie ein Jahr später zur
(Mit-)Patronin Europas aus.
Zusammengestellt von: Vanessa Tschopp, Seelsorgerin, Kirchenzentrum Paulus Birrfeld
Dokumente | 2024-08-19_Verinnerlichen_VT (pdf, 231.0 kB) 2024-08-22_Augustinus_4 (pdf, 275.7 kB) 2024-08-26_Manchmal_muss_man_einfach_LOSLASSEN_CH (pdf, 214.3 kB) 2024-08-29_Augustinus_5 (pdf, 263.5 kB) 2024-09-02_Konflikte_VT (pdf, 231.2 kB) 2024-09-05_Augustinus_6 (pdf, 264.2 kB) 2024-09-09_Heilige Verena_ADP (pdf, 277.4 kB) 2024-09-12_Augustinus_7 (pdf, 338.0 kB) 2024-09-16_Schöpfung_VT (pdf, 369.3 kB) 2024-09-19_Edith_Stein_1 (pdf, 258.5 kB) 2024-09-23_Augen auf_GP (pdf, 338.0 kB) 2024-09-26_Edith_Stein_2 (pdf, 253.0 kB) 2024-09-30_auch_hier_ein_grosses_Dankeschön_CH (pdf, 231.2 kB) 2024-10-03_Edith_Stein_3 (pdf, 242.3 kB) |
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