Sich einen Moment des Innehaltens gönnen, sich auf das Wesentliche besinnen, Nahrung für die Seele bekommen, sich mit anderen Menschen verbinden – dies ermöglichen die geistlichen Impulse, die wir hier regelmässig veröffentlichen. Montags erscheint jeweils ein persönlicher Text eines Mitglieds unseres Pastoralraumteams, donnerstags dann wieder Gedanken über Persönlichkeiten, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung sind.
Wir freuen uns, uns so mit Ihnen und vielen anderen verbunden zu wissen!
Wir setzen uns jeweils donnerstags in den Impulsen mit Texten von Menschen auseinander, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung waren. In den nächsten Wochen werden wir Texte von Edith Stein kennenlernen. Wir werfen einen Blick in ihre Gedanken hinein und überlegen uns, was diese für uns Menschen heute bedeuten könnten.
Aus der Tiefe leben
Vom Innersten her erfolgt die Ausstrahlung des eigenen Wesens, das unwillkürliche geistige Aussehen von sich selbst. Je gesammelter ein Mensch im Innersten seiner Seele lebt, um so stärker ist diese Ausstrahlung, die von ihm ausgeht und andere in seinen Bann zieht. Um so stärker trägt aber auch alles freie geistige Verhalten den Stempel der persönlichen Eigenart, die im Innersten der Seele beheimatet ist. Um so stärker ist ferner der Leib davon geprägt und eben dadurch „vergeistigt“. Hier ist der wahre Mittelpunkt des leiblich-seelisch-geistigen Seins. […]
Das Gewissen offenbart, wie die Taten in der Tiefe der Seele verwurzelt sind, und es bindet das Ich – trotz seiner freien Beweglichkeit – in die Tiefe zurück: die Stimme aus der Tiefe ruft es immer wieder dahin, wo es hingehört, um Rede und Antwort zu stehen über sein Tun und sich zu überzeugen, was es damit bewirkt hat – denn Taten lassen ihre Spuren in der Seele zurück, sie ist nachher in einer anderen Verfassung, als sie vorher war. […]
(Aus: Endliches und ewiges Sein [1935 – 1936])
Impulsfragen
Zur Autorin
Edith Stein wurde im Jahre 1891 in einer jüdischen Familie geboren. Sie studierte Geschichte, Philosophie, Germanistik und Psychologie, was sie mit der Promotion zum Doktor der Philosophie abschloss. Durch ihren Freundeskreis kam sie mit dem Christentum und dem katholischen Glauben in Berührung, worauf sie sich 1922 taufen liess. 1933 trat Edith Stein ins Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen in Köln ein, von wo sie weiter wissenschaftlich arbeitete. Fünf Jahre später ging sie in die Niederlande zum Schutz ihrer Schwestern vor der Judenverfolgung. 1942 wurde sie dort mit ihrer Schwester verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo sie starb. Nach der Heiligsprechung 1998 rief der Papst sie ein Jahr später zur (Mit-)Patronin Europas aus.
Zusammengestellt von: Vanessa Tschopp, Seelsorgerin, Kirchenzentrum St. Paulus Birrfeld
Dokumente | 2025-04-07_Nachdenken_VT (pdf, 253.8 kB) 2025-04-10_Edith_Stein_30 (pdf, 233.2 kB) 2025-04-14_Meine eigenen Grenzen_JN (pdf, 318.6 kB) 2025-04-17_Edith_Stein_31 (pdf, 263.0 kB) 2025-04-21_Auferstanden_ADP (pdf, 197.7 kB) 2025-04-24_Edith_Stein_32 (pdf, 317.5 kB) 2025-04-28_Auferstehung_und_ich_VT (pdf, 409.4 kB) 2025-05-01_Edith_Stein_33 (pdf, 284.3 kB) 2025-05-05_Wer viel gesammelt hatte_JN (pdf, 230.1 kB) 2025-05-08_Edith_Stein_34 (pdf, 282.3 kB) |
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